Eine moderne Internetanbindung auf dem Land ist mittlerweile fast so wichtig wie ein Wasser- oder Stromanschluss. Ohne einen zuverlässigen High-Speed-Anschluss können Horne-Office-, Homeschooling- oder allgemeine Streaming-Aktivitäten nicht vollumfänglich und problemlos genutzt werden. So sehen wir im HighSpeed-lnternet ein echtes Standortskriterium, das zur Aufwertung eines ganzen Dorfes führt. Dies ist vor allem bei jungen Familien oder Gewerbetreibenden ein entscheidender Punkt, der über Zu- oder Abzug entscheidet. Sollte kurz- bis mittelfristig kein schneller Internetanschluss {>50Mbit/s), bzw. langfristig {>100Mbit/s), zur Verfügung stehen, sehen wir einen starken Abzug aus dem ländlichen Raum. Auch die kleineren Gemeinden in Barntrup benötigen einen zuverlässigen HighSpeed-Anschluss. Die Firma Sewikom hat sich, auch durch die finanzielle Unterstützung des Kreises Lippe, dazu verpflichtet den Glasfaserausbau in den Gemeinden Sonneborn, Selbeck und Sommerseil bis zu den Verteilern {FTTC) durchzuführen. Grundsätzlich begrüßen wir dieses Vorhaben. Wir haben jedoch erhebliche Bedenken, dass der Glasfaserausbau nicht wie zugesagt flächendeckend zur Verfügung stehen wird. Die Gründe für unsere Zweifel möchten wir mit den folgenden Punkten begründend darstellen.
Wir bitten seitens der Firma Sewikom eine umfassende Stellungnahme zu jedem Unterpunkt :
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Die Firma Sewikom wirbt öffentlich mit einem Breitband von bis zu 100 Mbit/s.
Auf Anfrage (bspw. Enzianweg 2, Sonneborn) wird oft nur eine 50 Mbit/s-Leitung angeboten, obwohl die Anwohner weniger als 250m vom Verteiler entfernt wohnen. Wie kann das sein? Liegt das Problem in den alten Kupferleitungen (,,Letzte Meile“), die zwischen dem Verteiler und dem Haus liegen ?
In Sonneborn wurde beim ersten Breitbandausbau im Jahr 2013/14 ein sogenannter Schaltverteiler in der Nähe des Friedhofs aufgebaut, dieser versorgt die Kabelverzweiger in Sonneborn, hierdurch bedingt konnte das Netz nicht mit voller Leistung betrieben werden. Wir haben während des Ausbaus dieses Konzept zurückgebaut und jeden einzelnen Kabelverzweiger mit Glasfaser angeschlossen und mit neuer aktiver Technik ausgebaut. Jetzt sind an der von Ihnen angefragten Adresse 100Mbit/s möglich.
Sewikom hält sich eine Rückfalloption vor, d.h. im schlechtesten Fall erhält der Anwohner nur 16,7Mbit/s im Download, obwohl mit 100 Mbit/s geworben wird. Mit Bezug auf die finanzielle Unterstützung durch den Kreis, empfinden wir dies als zu gering.
Sie beziehen sich hier auf das Produktinformationsblatt für unseren 50 Mbit/s Tarif? Dies ist richtig, da wir rechtlich daran gebunden sind die möglichen Bandbreiten, welche über dieses Produkt abgebildet werden darzustellen, dieses Produktinformationsblatt stellt ein Standard dar, siehe auch Telekom 50 Mbit/s.
Wie viel Prozent der Haushalte in Sonneborn, Sommersell und Selbeck können zukünftig mindestens eine 100 Mbit/s-Leitung erwarten ?
86%
Wie viel Prozent der Haushalte in Sonneborn, Sommerseil und Selbeck können zukünftig weniger als eine 50 Mbit/s-Leitung erwarten ?
0%
Die Eigentümerstruktur bei dem Netz sieht so aus, dass Sewikom Eigner der Glasfaserleitungen ist. Ab dem Verteiler ist dann wieder die Deutsche Telekom Eigentümer der Kupferkabel. Internet über die Glasfaserleitung kann bisher nur über Sewikom gebucht werden. Es wird befürchtet, dass sich bei Netzstörungen keiner der beiden Eigentümer in der Verantwortung sieht und dass die Behebung sehr lange dauern kann und so bspw. der Arbeitsablauf im Horne-Office massiv gestört wird.
Wie kann sichergestellt werden, dass bei künftigen Netzstörungen eine schnelle Lösung gefunden wird ?
Dieser Prozess ist in Deutschland standardisiert und wird von der Bundesnetzagentur überwacht!
Gibt es eine Open-Access-Verpflichtung? (Verpflichtung, dass auch andere Internetprovider das Glasfaserkabel nutzen und anbieten können.) Wenn ja, wie lange gilt diese Open-Access-Verpflichtung?
Die Open-Access-Verpflichtung gilt immer bei gefördertem Breitbandausbau.
Auf der Internetseite der Firma Sewikom wird mit einer Verfügbarkeit ab Ende 2020 geworben. Wie ist hier der aktuelle Stand ?
Die Inbetriebnahme soll im Februar 2021 erfolgen, die Abnahme im März 2021.
Der Blick über den Tellerrand verschafft oft ein besseres Bild. So auch bei diesem Thema: In der Gemeinde Grießem soll ab dem 2.Quartal 2021 über die Firma HTP ein Glasfaseranschluss bis ins Haus möglich sein (FTTB). Auch der Ortsteil Ahden (Stadt Bühren) soll durch die Deutsche Glasfaser mit FTTB ausgestattet werden. Den Haushalten steht damit eine hochmoderne Internetverbindung zur Verfügung und die Zukunftsfähigkeit der kleinen Gemeinden wird damit gesichert. Darüber hinaus verfügen beide Firmen über einen guten Ruf.
Warum stand die Option FTTB nicht auch in Barntrup für die o.g. Ortsteile zur Debatte ?
Der Kreis Lippe ist ein Flächenlandkreis, alleine für den jetzigen Breitbandausbau auf Basis von FTTC und Ergänzungen mit FTTB, werden fast 600km Tiefbau erfolgen. Eine Erschließung mit FTTB kann jederzeit im Nachgang erfolgen.
Was muss unternommen werden, damit FTTB zukünftig in Barntrup zugänglich ist ?
Es muss ein Interesse vorhanden sein, aktuell buchen die meisten Bürger nicht mehr als 50 Mbit/s, da die Mehrkosten von im Schnitt 5€, um 100 Mbit/s zu erhalten gescheut werden. Hinzu kommt, dass der Ottonormalverbraucher keinen Vorteil von mehr Bandbreite hat. Mit 50 Mbit/s können 4 hochauflösende Filme parallel gestreamt werden, jegliche andere Dienste benötigen aktuell weniger Bandbreite.
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